Workshop zu "Née en France - Schülerecho
Theater Workshop Französisch (K2) am Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe
Am 9. Januar 2017 begrüßte uns neben Frau Boellinger im Französisch
Vierstünder eine Dame namens Nathalie Cellier. Sie erzählte uns, dass sie
vom deutsch-französischen Xenia Theater kommt, das unter der Leitung ihres
Mannes und ihr selbst steht. Heute sollten wir aber nicht ihr Publikum sein,
sondern selbst in die Welt des Schauspiels eintauchen. In drei Tagen sollten
wir in Form eines Theaterworkshops eine unserer zwei Pflichtlektüren „Née en
France“ aufarbeiten und verinnerlichen. Für den ganzen Kurs war jenes Buch
schon eine ganze Weile her, daher fingen wir mit der Ausarbeitung von acht
Schlüsselszenen an. Diese Szenen sollten später gruppenweise in Standbildern
umgesetzt und dargestellt werden, welche mit kurzen Texten, Plakaten und
Requisiten mit Leben versehen wurden. Das Einbauen unserer selbstverfassten
Briefe an die Protagonisten des Buches brachte unsere eigenen Gefühle über
das doch sehr kontroverse Thema gut in das Schauspiel ein. Darüber hinaus
kam im Rahmen des Workshops auch ein sehr interessanter und vielseitiger
Austausch über das Tragen des Kopftuches, die Frage der Toleranz und
diesbezügliche Freiwilligkeit zustande. So gehen wir alle, auch wenn unser
Publikum sehr dünn besetzt war, bereichert aus diesem Workshop heraus. Es
war eine tolle Möglichkeit, sich spielerisch und gleichzeitig sehr intensiv
mit diesem schwierigen Sternchenthema auseinanderzusetzen und wir können
wirklich stolz auf unser Ergebnis sein, denn ein zwanzigminütiges
Theaterstück in 3 Tagen auf die Beine zu stellen braucht viel Geduld,
Disziplin und eine funktionierende Gruppe. Das Theaterstück war jedoch bei Weitem nicht nur aus
inhaltlicher Sicht interessant, da es die französische Schauspielerin des
Xenia-Theaters auf eine beeindruckende Art und Weise vermochte, in einer
"Einfrauaufführung" wesentliche Personen des Buches eindrücklich
darzustellen. Den Zuschauern wurde ein facettenreiches Rollenspiel vor Augen
geführt, das durch die ausgeklügelte Lichtszenerie sowie die durchaus
passende und stimmungsvermittelnde Hintergrundmusik unterstrichen wurde. Der
Wechsel der entsprechenden Charaktere wurde dabei durch eine sehr expressive
Mimik und Gestik zum Vorschein gebracht und zeigte, dass es einer einzigen
Person gelingen kann, auf Abruf unmittelbar in eine andere Rolle zu
schlüpfen, was hierbei zum Teil bis zur Simultaneität gesteigert wurde, als
z.B. die Besessenheit Blanches von Christa in einer okkult anmutenden Manier
dargestellt wurde.
Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle dem Kulturbüro der Stadt Karlsruhe sowie dem Förderverein des Helmholtz-Gymnasiums, die das Projekt unterstützten.
Et un grand MERCI an den ganzen Französischkurs, Madame Cellier, unsere tapferen Zuschauer und vor allem an Frau Boellinger, welche uns das Ganze nicht nur ermöglicht hat, sondern währenddessen auch immer hinter uns stand!Summa summarum war das Theaterstück damit ein künstlerisch anspruchsvolles, unterhaltsames, aber auch überaus bereicherndes Ereignis.