Zeichnung:Steffen Butz



Workshop zu "Née en France - Schülerecho

Theater Workshop Französisch (K2) am Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe

Am 9. Januar 2017 begrüßte uns neben Frau Boellinger im Französisch Vierstünder eine Dame namens Nathalie Cellier. Sie erzählte uns, dass sie vom deutsch-französischen Xenia Theater kommt, das unter der Leitung ihres Mannes und ihr selbst steht. Heute sollten wir aber nicht ihr Publikum sein, sondern selbst in die Welt des Schauspiels eintauchen. In drei Tagen sollten wir in Form eines Theaterworkshops eine unserer zwei Pflichtlektüren „Née en France“ aufarbeiten und verinnerlichen. Für den ganzen Kurs war jenes Buch schon eine ganze Weile her, daher fingen wir mit der Ausarbeitung von acht Schlüsselszenen an. Diese Szenen sollten später gruppenweise in Standbildern umgesetzt und dargestellt werden, welche mit kurzen Texten, Plakaten und Requisiten mit Leben versehen wurden. Das Einbauen unserer selbstverfassten Briefe an die Protagonisten des Buches brachte unsere eigenen Gefühle über das doch sehr kontroverse Thema gut in das Schauspiel ein. Darüber hinaus kam im Rahmen des Workshops auch ein sehr interessanter und vielseitiger Austausch über das Tragen des Kopftuches, die Frage der Toleranz und diesbezügliche Freiwilligkeit zustande. So gehen wir alle, auch wenn unser Publikum sehr dünn besetzt war, bereichert aus diesem Workshop heraus. Es war eine tolle Möglichkeit, sich spielerisch und gleichzeitig sehr intensiv mit diesem schwierigen Sternchenthema auseinanderzusetzen und wir können wirklich stolz auf unser Ergebnis sein, denn ein zwanzigminütiges Theaterstück in 3 Tagen auf die Beine zu stellen braucht viel Geduld, Disziplin und eine funktionierende Gruppe. Das Theaterstück war jedoch bei Weitem nicht nur aus inhaltlicher Sicht interessant, da es die französische Schauspielerin des Xenia-Theaters auf eine beeindruckende Art und Weise vermochte, in einer "Einfrauaufführung" wesentliche Personen des Buches eindrücklich darzustellen. Den Zuschauern wurde ein facettenreiches Rollenspiel vor Augen geführt, das durch die ausgeklügelte Lichtszenerie sowie die durchaus passende und stimmungsvermittelnde Hintergrundmusik unterstrichen wurde. Der Wechsel der entsprechenden Charaktere wurde dabei durch eine sehr expressive Mimik und Gestik zum Vorschein gebracht und zeigte, dass es einer einzigen Person gelingen kann, auf Abruf unmittelbar in eine andere Rolle zu schlüpfen, was hierbei zum Teil bis zur Simultaneität gesteigert wurde, als z.B. die Besessenheit Blanches von Christa in einer okkult anmutenden Manier dargestellt wurde.

Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle dem Kulturbüro der Stadt Karlsruhe sowie dem Förderverein des Helmholtz-Gymnasiums, die das Projekt unterstützten.

Et un grand MERCI an den ganzen Französischkurs, Madame Cellier, unsere tapferen Zuschauer und vor allem an Frau Boellinger, welche uns das Ganze nicht nur ermöglicht hat, sondern währenddessen auch immer hinter uns stand!Summa summarum war das Theaterstück damit ein künstlerisch anspruchsvolles, unterhaltsames, aber auch überaus bereicherndes Ereignis.

Antonia Schelenz (K2) Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe